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[#12]„Ich denke nicht, dass das so richtig ist…“, murmelte Nao gedankenverloren, während er mit gerunzelter Stirn aus den Konstruktionsplänen schlau zu werden versuchte, die Kira ihm ohne Protest übergeben hatte. Zwar rang Naos Anfrage seinem Gegenüber eine teils überraschte, teils belustigte Reaktion ab, doch war er im Herzen auch bestimmt froh, etwas Abstand von ihm zu gewinnen.
„Was dagegen, wenn ich mir das Schiff etwas genauer ansehe? Man weiß ja nie, woran beim Kauf überall ungewollt gespart wurde.“, war aus dem Techniker heraus gesprudelt, als dieser dem leichten Unwohlsein, das er schon seit dem Abflug in der Gegenwart von Kira und seiner Begleiterin verspürte zu entfliehen versuchte.
Einerseits wollte er den Beiden mit dieser Aktion, dieser erzwungenen Beschäftigung, ihren Freiraum, ihre Ruhe lassen, die sie scheinbar dringend nötig hatten, andererseits sagte ihm eine leise, aber dennoch vorhandene Stimme in seinem kopf, dass er es tun musste, um seine Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Etwas beweisen wollte er dabei allerdings weniger dem Captain, denn seiner Muse.
Da diese sein Verschwinden Richtung Maschinenraum kaum zu bemerken schien, begegnete er der bevorstehenden Arbeit allerdings mit einem ungesunden Maß an Missmut.
Halbherzig klappte er eine Lüftungsklappe hinunter, mit der er sich ganze sechs herumgeärgert hatte, da sie sich einfach nicht lösen lassen wollte.
Nao II piepste mahnend, als Nao sie nach einer Inspektion, die sogar ein Bantha für unzureichend erklärt hätte, sofort wieder verschließen wollte.
„Ich habe nicht vor, das ganze Schiff zu reparieren, ich dokumentiere lediglich die Makel, klar? Ob ich mich später noch darum kümmern werde, überlass mal schön mir.“
Beleidigt ließ sich der Marksman von seinen Servos an Naos rechte Seite treiben, während er einen beleidigten Piepston nach dem anderen von sich gab.
Nao machte ein zorniges Gesicht, verschloss die Luke genauso umständlich, wie er sie geöffnet hatte und schlurfte weiter durch den schwach beleuchteten Raum. Es befanden sich kaum Crewmitglieder hier, die meisten Stationen mussten also selbstständig laufen, folgerte Nao. Hin und wieder sah einer der Techniker zu ihm hinüber, ging aber nie soweit, ihm seine Hilfe anzubieten. Er hätte sie ohnehin nicht angenommen.
Stinkig fixierte Naowidth eine schief sitzende Bodenplatte und ließ sie mit einer übervorsichtigen Fußbewegung wieder in der richtigen Position einrasten. Die Architektur gefiel ihm, musste er trotz mieser Laune zugeben. Dieser Maschinenraum war wie der, den er sich immer vorgestellt hatte, bevor zum ersten Mal einen gesehen hatte (was natürlich schon relativ früh ein seinem Leben der Fall war). Man betrat den Raum durch eine schmale, nach beiden Seiten aufgehende Tür und befand sich gleich in der symmetrisch aufgebauten Anlage: Außen saßen der Wand zugewandt einige Generatoren, sowie ab und zu ein Techniker auf seinem Posten, der an den Terminals arbeitet, wohingegen in ungefähr zwei Metern Höhe je eine Brüstung verlief, an dessen Wandseiten sich weitere Eingabefelder befanden. In der Mitte jedoch war weiter hinten im Raum ein - zugegeben ziemlich heruntergekommener - Holotisch platziert, der teilweise die Sicht auf den dahinter liegenden Hauptreaktor verdeckte.
„Daran könnte ich mich gewöhnen…“, murmelte Nao und begann mit der Inspektion.